EU-Vorstoß zur Atomkraft löst scharfe Kritik aus
n-tv
Klimafreundliche Atomkraft? Diese Einordnung kann sich die EU-Kommission vorstellen. Aus Deutschland kommt dazu scharfe Kritik: Ohne massive Subventionen seien neue Atomkraftwerke nicht finanzierbar, heißt es. Die Linke fordert gar juristische Schritte. Aus Italien allerdings gibt es auch Zustimmung.
Der Vorstoß der Europäischen Kommission, Investitionen in neue Atomkraftwerke als grün, also klimafreundlich zu klassifizieren, hat eine Debatte um eine Renaissance der Atomkraft angestoßen. Aus Deutschland gab es zunächst vor allem Kritik. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Miersch sprach sich strikt gegen Investitionen in neue AKW in der EU aus. "Deutschland sollte alle Möglichkeiten ausschöpfen, um auf europäischer Ebene eine Förderung dieser Technologie zu verhindern", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
"Atomkraft ist nicht nachhaltig und absolut unwirtschaftlich", sagte Miersch. Leider seien auch Teile der Klimabewegung viel zu unkritisch gegenüber dieser Technologie. "Neue AKW-Projekte sind ohne massive Subventionen überhaupt nicht finanzierbar." Das gelte auch für die Folgekosten der Endlagerung, sagte der SPD-Politiker. Die Zukunft dürfe nur den Erneuerbaren gehören - vor allem auch auf Ebene der EU. "Wenn jetzt noch eine Förderung von Atomkraft neben der CO2-Bepreisung hinzukäme, wäre eine massive Wettbewerbsverzerrung die Folge. Vielmehr brauchen wir eine Debatte zur analogen Bepreisung der Atomkraft."