
Elefantenschieber Ricken bekommt beim BVB heiße Füße
n-tv
Lars Ricken baut Borussia Dortmund um und löst Baustellen auf. Lange Zeit farblos, greift der Champions-League-Held von 1997 in diesen Wochen mit Personalentscheidungen und klaren Ansagen knallhart durch. Noch aber hat er seine Ziele nicht erreicht.
Manchmal sieht sich Lars Ricken noch so, wie er in Übergröße auf einem mächtigen Betonpfeiler der Südtribüne abgebildet ist. Champions-League-Finale, 25 Meter vor dem Tor von Juventus Turin, der Kopf oben, Angelo Peruzzi zu weit draußen. "So wie ich als Spieler Lust auf die Herausforderung hatte, so habe ich sie jetzt auch als Geschäftsführer", sagt Ricken. Nur, dass er damals jung war, stürmisch, mutig - inzwischen tritt er bei Borussia Dortmund die Schwelbrände aus und bekommt davon heiße Füße.
Nach blassen ersten Amtsmonaten schärft er sein Profil. In der berüchtigten "Elefantenrunde" der BVB-Entscheider hat der 48-Jährige derart aufgeräumt, dass sie nicht mehr benötigt wird. Er entließ Trainer Nuri Şahin, er warf den Kaderplaner Sven Mislintat raus - und Ober-Boss Hans-Joachim Watzke wird im Herbst ausscheiden, woran Ricken auch seinen Anteil hat: Das frühere Idol der "Süd" wurde an Sebastian Kehl vorbei befördert und übernahm von Watzke die Sport-Geschäftsführung.
Die monatlichen Treffen der meinungsstarken Entscheider waren stets mit Watzke, lange auch mit Michael Zorc und Matthias Sammer besetzt. Dort wurde festgelegt, von dort wurde anschließend nach unten kommuniziert. Auch den Berater Sammer hat Ricken eingefangen, indem er ihm nach einem allzu wüsten TV-Auftritt nahelegte, nicht mehr als Prime-Video-Experte für BVB-Spiele tätig zu sein. Diese kuriose Doppelrolle scheint aufgelöst.

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