Dresdner Juwelendiebstahl-Prozess: Pro und kontra um Geruch
n-tv
Bei der Suche nach den Juwelendieben aus dem Grünen Gewölbe in Dresden sollten auch Spürhunde helfen. Die Ergebnisse der Mantrailer-Einsätze sind umstritten - sie erfolgten erst sehr lange nach der Tat.
Dresden (dpa/sn) - Zwei spezielle Geruchsspürhunde haben nach Angaben ihrer Hundeführer nach dem Juwelendiebstahl aus dem Dresdner Grünen Gewölbe Spuren von zwei der sechs angeklagten Tatverdächtigen in dem Museum angezeigt. Die speziell trainierten Tiere waren anderthalb Jahre nach dem Raub zum Einsatz gekommen. Auf Videos, die am Freitag im Prozess zu dem spektakulären Coup am Landgericht Dresden abgespielt wurden, ist zu sehen, wie die Vierbeiner im März 2021 aufgeregt und Schwanz wedelnd durch den Pretiosensaal und die Juwelenzimmer laufen, nachdem sie an frischen Geruchsspuren von bereits gefassten Tatverdächtigen geschnuppert haben.
Am Einstiegsfenster der Diebe und an der im November 2019 geplünderten Vitrine zeigten sie klar an, dass sie fündig wurden, wie die Hundeführer aus Schleswig-Holstein - dem einzigen Bundesland mit solchen vierbeinigen Spezialisten - als Zeugen erläuterten. Daran aber zweifeln Sachverständige deutlich.
Mehrere mit dem Einsatz der Vierbeiner befasste Ermittler gaben zuvor Auskunft dazu, ob Personensuchhunde über ein Jahr später noch den Geruch von Menschen in Räumen sicher erspüren und die Geruchsproben der Angeklagten unverfälscht, belastbar und aussagekräftig sind. Die Verteidiger hatten den Wert dieser Beweismittel schon zum Prozessauftakt Ende Januar bezweifelt und von "den Wunderhunden der sächsischen Polizei" gesprochen.