Doppelspitze nach gescheiterter Bischofswahl ausgeschlossen
n-tv
München (dpa/lby) - Nach der gescheiterten Bischofswahl mit zwei gleich starken Kandidaten ist eine Doppelspitze in der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern vorerst ausgeschlossen. Eine solche Ämterteilung setze eine Verfassungsänderung voraus, wie die Vorsitzende des Wahlvorbereitungsausschusses, Annekathrin Preidel, am Mittwoch in München erläuterte. "Das ist etwas, das ein längerer Prozess ist und frühestens im November möglich wäre. Das ist auszuschließen vom zeitlichen Ablauf her."
Denn mit dem Reformationstag am 31. Oktober scheidet der bisherige bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm aus seinem Amt aus. Sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin soll den Staffelstab zum 1. November übernehmen. Doch am Dienstag war die angesetzte Wahl eines neuen Landesbischofs oder einer neuen Landesbischöfin in der Münchner St. Matthäuskirche überraschend gescheitert.
Im sechsten und laut Kirchenrecht letzten Wahlgang erzielten die beiden verbleibenden der ursprünglich vier Kandidatinnen und Kandidaten beide nicht die erforderliche absolute Mehrheit von 55 Stimmen. Der Regionalbischof im Kirchenkreis München, Christian Kopp (58), konnte dabei 52 Stimmen auf sich vereinen, während die Dekanin in Landshut, Nina Lubomierski (47), 50 Stimmen bekam. Im fünften Wahlgang hatten die beiden gar einen Gleichstand von je 51 Stimmen erzielt - bei jeweils vier Enthaltungen. Seine Entscheidung über das weitere Vorgehen will der Wahlvorbereitungsausschuss der Synode am Donnerstag mitteilen.