Die (über)großen Probleme des deutschen Skispringens
n-tv
Österreich feiert, die deutschen Adler lassen abermals die Flügel hängen: Die Vierschanzentournee deckt schonungslos auf, welch großen Probleme der DSV mit sich herumschleppt. Nach den Olympischen Spielen im nächsten Winter droht ein großer Bruch.
Routinier Pius Paschke verabschiedete sich eilig Richtung Kiefersfeldener Familienidyll, Andreas Wellinger trat schnellstmöglich die kurze Heimfahrt nach Salzburg an. Während Österreichs Helden nach dem dramatischen Finale der Vierschanzentournee in die Partynacht starteten, suchten die enttäuschten DSV-Adler leise das Weite - mit Hausaufgaben im Gepäck. Das deutsche Skispringen benötigt dringend Lösungen. Kurzfristig vor der WM, langfristig in der offensichtlichen Nachwuchskrise.
"Im Skispringen kann es schnell gehen, nach oben wie nach unten", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher in Bischofshofen: "Wir denken nach vorne, werden in Ruhe analysieren und den Hebel richtig anlegen, um schnell wieder nach oben zu kommen." Horngacher wollte Aufbruchstimmung vermitteln, wirkte aber mittelmäßig überzeugend. Die bittere Tournee zeigte rund sieben Wochen vor der WM in Trondheim unbarmherzig die Defizite des deutschen Teams auf - mehr, als es der ordentliche sechste Gesamtplatz Paschkes ausdrückt. Und es scheint nicht so, als könnten sich diese schnell beheben lassen.
Da ist das Mentale. "Wir sind mit dem Weltcup-Führenden und großen Ambitionen angetreten, dann aber in eine Überspannung gekommen", sagte Horngacher. Die ganze Mannschaft, darunter Springer mit anderthalb Jahrzehnten Weltcup-Erfahrung, wirkte gehemmt - ganz anders als Österreichs Gute-Laune-Express um Tourneesieger Daniel Tschofenig.
Skispringer Daniel Tschofenig gewinnt zum ersten Mal die Vierschanzentournee. Der Österreicher feiert in Bischofshofen seinen dritten Tagessieg und fängt seine Teamkollegen Stefan Kraft (3.) und Jan Hörl (2.) noch ab. Pius Paschke landet zum Abschluss auf dem zwölften Rang und beendet die Tournee auf Gesamtposition sechs.
Was für ein Spiel! Zumindest in der zweiten Hälfte. Tabellenführer Liverpool kann sich in der Partie gegen den dauerkriselnden Giganten-Rivalen Manchester United überraschend nicht durchsetzen. Furiose 45 Minuten sorgen bei neutralen Beobachtern für Begeisterung und frustrieren die Reds. United darf sich freuen.