
"Der ganze Eklat war von Trump vorab geplant"
n-tv
Hätte der ukrainische Präsident den Abbruch seines Besuchs im Weißen Haus verhindern können? Nein, meint der Kölner Politikwissenschaftler Jäger. Selenskyj sei in eine Falle gelaufen, die ihm der Reality-Star Trump gestellt hat.
Der Eklat im Weißen Haus zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump war nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Thomas Jäger vorab geplant. "Da stand der Reality-Star Trump und er hat das getan, was er gut kann: Vor laufender Kamera jemanden fertig machen", sagte Jäger im Gespräch mit ntv. Selenskyj sei in die Falle gelaufen, der ukrainische Präsident habe nicht gewusst, was kommen würde. "Das war kein Zufall, das war keine Provokation, da ist ein Manuskript abgespielt worden."
In den letzten Tagen sei sehr deutlich geworden, dass Trump mit seinem Vorhaben, den Krieg irgendwie zu beenden, nicht weiterkomme, sagte Jäger zur Begründung für die Demütigung Selenskyjs. Das liege vor allem daran, dass Russland die Bedingungen diktiere. Bei den Gesprächen gehe es derzeit gar nicht darum, die Front einzufrieren. Es gehe dem Kreml darum, dass Russland die formal annektierten Gebiete beanspruche, dass die Ukraine demilitarisiert werde, dass Friedenstruppen nicht akzeptiert würden. "Die russische Seite hat die ganze Zeit den Druck erhöht", führte Jäger aus. Für Trump sei aber Putin der Vertrauenswürdige und nicht Selenskyj. "Trump ist Wladimir Putins Mann im Weißen Haus."