David Cameron fällt auf Fake-Textnachrichten herein
n-tv
Der britische Außenminister glaubt, in Kontakt mit Petro Poroschenko zu stehen. Während eines Videotelefonats zweifelt Cameron dann an seinem Gegenüber. Der Minister schämt sich aber nicht heimlich dafür, dass er darauf hereingefallen ist, sondern sucht bewusst die Öffentlichkeit.
Großbritanniens Außenminister David Cameron hat einen gefälschten Videoanruf von jemandem bekommen, der sich als ukrainischer Ex-Präsident Petro Poroschenko ausgegeben hat. Es seien "eine Reihe von Textnachrichten" ausgetauscht worden, meldete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf das Außenministerium. Auch ein kurzer Videoanruf habe stattgefunden. Während das Videotelefonat klar so ausgesehen habe, als sei es mit Herrn Poroschenko, sei der Minister dann misstrauisch geworden, zitierte PA am Freitagabend aus einem Statement des Ministeriums. Es seien Kontaktdaten verlangt worden und angesichts seiner Bedenken habe der Außenminister nicht mehr geantwortet.
Die Abteilung habe den Fall nun untersucht und bestätigt, dass die Nachrichten und der Videoanruf falsch gewesen seien. Sie würden den Fall öffentlich machen, falls der Videoanruf manipuliert und ausgenutzt werde. Zudem wollten sie auf das Risiko hinweisen. Der Minister bedauere seinen Fehler und glaube, dass es wichtig sei, darauf aufmerksam zu machen, und mehr gegen Falschinformationen zu unternehmen.
Schon öfter ist über Fake-Anrufe berichtet worden. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zum Beispiel war im zurückliegenden Winter auf einen Fake-Anruf aus Russland hereingefallen, hinter dem das russische Duo Wowan und Lexus steckte, das auch schon Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Ende ihrer Amtszeit getäuscht hatte. Kürzlich tauchte ein gefälschtes Video von US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller in den sozialen Medien auf.