"Dürfen uns nicht kirre machen lassen"
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Donald Trump ist noch nicht offiziell im Amt des US-Präsidenten, äußert aber bereits territoriale Ambitionen. Das stößt in Europa auf klaren Widerstand. Außenministerin Baerbock betont im Interview mit ntv/RTL, dass die Regeln für alle Nationen gelten - auch im Westen.
Mit Blick auf die territorialen Ambitionen des designierten US-Präsidenten Donald Trump hat Außenministerin Annalena Baerbock die Stärke der Europäischen Wirtschaftsunion hervorgehoben. "Wir sind gemeinsam der größte weltweite Binnenmarkt", so die Grünen-Politikerin im Interview mit ntv/RTL. Europa müsse "souverän und selbstbewusst für unsere Werte, für unsere Interessen" auftreten.
Laut Baerbock muss man allen Staaten gegenüber deutlich machen: "Alle halten sich an gemeinsame Regeln." Das gelte das für alle Länder, sowohl für NATO-Partner als auch für die USA. Sollten sich einige Länder nicht an die Regeln halten, drohe schlimmstes. Die Außenministerin betonte, man habe sich als Bundesregierung gemeinsam auf die neue US-Administration vorbereitet. "Wir dürfen uns nicht kirre machen lassen."
Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt wiederholt territoriale Begehrlichkeiten geäußert. Das Nachbarland Kanada etwa bezeichnete der Republikaner mehrfach als neuen US-Bundesstaat. Auch auf Grönland und den Panama-Kanal hat Trump ein Auge geworfen. Die weitgehend autonome rohstoffreiche Insel Grönland gehört zum dänischen Königreich, der Panama-Kanal - eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt - wurde im frühen 20. Jahrhundert von den Vereinigten Staaten gebaut und lange kontrolliert, bevor die Verwaltung schrittweise an Panama überging. Zuletzt hatte Trump sogar den Einsatz von Militärkräften in Erwägung gezogen, um Kontrolle über Grönland und den Panama-Kanal zu erlangen.