Carlsens "schockierender" Auftritt sorgt in der Schachwelt für mächtig Ärger
n-tv
Der Norweger, einer der Superstars seines Sports, führt zum Jahresende seinen Weltverband bei dessen eigener Weltmeisterschaft am Nasenring durch die Manege. Viel Zuspruch erhält er dafür nicht.
Es ist Mitte Dezember, als Schachgeschichte geschrieben wird: In Singapur krönt sich Dommaraju Gukesh in der 14. Partie des Kampfes um den Weltmeistertitel gegen den Titelverteidiger Ding Liren zum König des Spiels der Könige. Der 18-Jährige ist der jüngste Schachweltmeister aller Zeiten. In Indien ist die Euphorie gewaltig, doch im Rest der Welt steht das Duell, in dem beide Spieler immer wieder große Schwächen zeigten, in der Kritik. Vor allem, weil der größte Star der Szene fehlte: Magnus Carlsen hatte schon 2023 schlicht keine Lust, seinen Weltmeistertitel zu verteidigen und trat auch 2024 nicht an. Stattdessen sorgte der Norweger dann wenig später für den donnerndsten Paukenschlag des Jahres - und der hallt noch nach.
"Es gibt so gut wie niemanden, der sich dazu positiv geäußert hat - ganz im Gegenteil", sagt der bekannte Schach-Youtuber und internationale Meister Georgios Souleidis gegenüber ntv.de. "Alle möglichen Spieler weltweit haben das kritisiert, sogar Hikaru Nakamura, der normalerweise immer auf der Seite von Carlsen steht." Was war passiert? Bei der Blitzschach-WM in New York duellierten sich im Finale eben Magnus Carlsen und sein Freund Jan Nepomniachtchi um den Titel. Weil es nach vier Partien 2:2 stand und auch drei Sudden-Death-Spiele mit Remis endeten, bot Carlsen seinem russischen Gegenüber eigenmächtig an, den WM-Titel zu teilen. Der Weltverband FIDE prüfte den Vorschlag - und gab wenig später grünes Licht.
"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", zeigte sich der Weltranglisten-Dritte und populäre Schach-Youtuber Nakamura vom Ausgang des WM-Kampfes entsetzt, immer wieder den Kopf schüttelnd. "Einfach zu sagen, dass es jetzt genug ist ... Das ist nicht okay. Es ist schockierend, dass Magnus überhaupt dieses Angebot gemacht hat." Carlsen kommentierte den historischen Vorgang unaufgeregt: "Ich glaube, das Publikum konnte verstehen, dass wir beide sehr müde und nervös waren. Manchen Leuten wird das gefallen, anderen nicht. Es ist, wie es ist."
Der FC Barcelona verpflichtet im Sommer Dani Olmo für geschätzte 55 Millionen Euro von RB Leipzig. Ein halbes Jahr später ist die Zukunft des 26-Jährigen trotz seines Vertrags bis Juni 2030 ungewiss. Grund: Das finanziell schwer angeschlagene Barca hat die Finanzregeln der spanischen Liga nicht eingehalten.