
Bauer Felßners ganz besondere Regierungsperspektive
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Eigentlich ist Günther Felßner Landwirt. Berufspolitiker, gar im Bund, stand nie auf seinem Karriereplan. Doch genau das ist schon vor dem Start der Koalitionsverhandlungen sicherer als vieles andere.
München (dpa/lby) - Günther Felßner ist in einer Situation, von der quasi alle anderen Unions- und SPD-Spitzenpolitiker nur träumen können, selbst Boris Pistorius. Der CSU-Politiker und Bauernverbands-Funktionär hat nach dem Unions-Sieg bei der Bundestagswahl einen neuen Job schon halbwegs sicher: Bauer Felßner dürfte - wenn die SPD die Pläne nicht durchkreuzt - neuer Bundesagrarminister werden. Die Aussicht dürfte den Mittelfranken über sein verpasstes Bundestagsmandat hinwegtrösten.
Schon am Wahlabend erlebte man einen äußerst gelassenen Kandidaten. Kurzzeitig sah es aufgrund der Zahlen sogar so aus, als könnte die CSU neben ihren Direktkandidaten sogar noch jemanden über die Liste ins Parlament bringen – und das wäre Felßner gewesen. Am Ende reichte es zwar nicht, Felßners Jobperspektive hat sich dadurch aber nicht verändert.
Nach dem Platzen der Ampel-Koalition hatte CSU-Chef Markus Söder Felßner als Kandidaten präsentiert. Sein Ziel: Die Stimmen der Landwirte, um deren Gunst auch die Freien Wähler buhlen, für die CSU zu sichern. Schon damals kündigte Söder an, Felßner solle Bundesagrarminister werden. Später berichtete er, dass damit auch die CDU gut Leben könnte. Die Personalie klingt also schon wie von CDU-Chef Friedrich Merz abgesegnet.