
Aus Eifersucht getötet? Prozess gegen 29-Jährigen in Görlitz
n-tv
Im Eingang eines Mehrfamilienhauses in Görlitz finden Zeugen vor Monaten einen blutenden jungen Mann. Jede Hilfe kommt zu spät. Wochen später ist ein Verdächtiger gefasst - nun beginnt der Prozess.
Görlitz (dpa/sn) - Zehn Monate nach dem Tod eines 28-Jährigen in Görlitz muss sich ein junger Mann vor einer Strafkammer des Landgerichts Görlitz verantworten. Der Prozess gegen den 29-Jährigen, der des Mordes beschuldigt wird, beginnt an diesem Freitag. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er in dem anderen einen Nebenbuhler sah und ihn aus Eifersucht am Abend des 15. April 2024 tötete, heimtückisch und aus niederen Beweggründen.
Der Angeklagte soll sich mit dem Mann in der Stadt getroffen und über Beziehungen zu Frauen gesprochen haben. Als er dabei den Angaben nach von sexuellen Kontakten des Konkurrenten zu einer Ex-Freundin erfuhr, eine heimliche Beziehung zu seiner aktuellen Partnerin vermutete und dass eine andere Ex-Freundin ihn wegen des Mannes verlassen hatte, sah er rot. In seiner Ehre verletzt habe er sich entschlossen, den Mann "zu töten".
Bei der Verabschiedung mit einer freundschaftlichen Umarmung zog der Beschuldigte laut Ankündigung des Landgerichts ein Messer und stach "fünfmal kräftig" zu. Das alkoholisierte Opfer konnte sich nicht effektiv wehren. Einer der Stiche traf ins Herz, der 28-Jährige verblutete innerhalb kürzester Zeit, "wie vom Angeklagten gewollt".