"Aufseher nicht fit fürs Internet-Zeitalter"
n-tv
Auf beinahe 700 Seiten fassen Grüne, Linke und FDP ihre Erkenntnisse aus dem Wirecard-Ausschuss zusammen. Wenig überraschen fällen sie ein vernichtendes Urteil über Aufsichtsbehörden und Wirtschaftsprüfer. CDU und SPD legen ein eigenes Votum vor und auch die AfD will ihre Schlüsse allein ziehen.
Die Opposition im Bundestag geht in ihrem Abschlussbericht zum Wirecard-Untersuchungsausschuss hart mit den deutschen Behörden und der Bundesregierung ins Gericht. Die Behörden hätten in dem Finanzskandal auf allen Ebenen versagt, heißt es in dem 675 Seiten starken Dokument. Die politische Hauptverantwortung sehen FDP, Grüne und Linke - die Initiatoren des parlamentarischen Sondergremiums - bei Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Kanzlerin Angela Merkel warfen sie vor, sich "naiv" von Lobbyisten für die Interessen des mittlerweile insolventen Zahlungsabwicklers eingespannt haben zu lassen. Die Aufsichtsbehörden seien ungeeignet, um digitale Geschäftsmodelle angemessen bewerten zu können. "Deutsche Aufsichtsbehörden sind nicht fit für das Internet-Zeitalter." Warnhinweise im Fall Wirecard aus dem Ausland seien allesamt versickert, sagte die Grünen-Abgeordnete Lisa Paus. Die Bonner Finanzaufsicht BaFin habe Vorwürfe zu Unregelmäßigkeiten in der Wirecard-Bilanz nicht inhaltlich überprüft und eine tiefsitzende Skepsis gegenüber angelsächsischen Medien und Investoren an den Tag gelegt. Die mangelnde Internationalität irritiere. "Das fand ich in der Schärfe schon frappierend."More Related News