Atommülllager Asse: Verein unterstützt Klage gegen Betreiber
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Hannover (dpa/lni) - Weil Kritikern die Räumung und Stilllegung des maroden Atommülllagers Asse bei Wolfenbüttel nicht schnell genug vorankommt, ist Klage gegen die Betreibergesellschaft (BGE) eingereicht worden. "Weder die Rückholung noch die Stilllegung wurden bislang formal begonnen oder auch nur beantragt", sagte Anwohnerin Anja Haase, die beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg klagt, am Donnerstag. Unterstützt wird sie vom Verein "Aufpassen", der nach eigenen Angaben seit mehreren Jahren auf Probleme rund um das Atommülllager aufmerksam macht.
"Wir fordern, das Gesetz ernst zu nehmen", sagte die Vereinsvorsitzende Heike Wiegel. "Ohne schuldhaftes Verzögern." Ihr zufolge ist die Klage erforderlich geworden, weil die BGE trotz ausdrücklicher Aufforderung, die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen und alle dafür nötigen Schritte zeitnah nachzuweisen, keinen gesteigerten Handlungsbedarf einräumt.
In dem ehemaligen Bergwerk bei Remlingen liegen in 13 Kammern rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Doch das Bergwerk ist instabil, durch Risse tritt salzhaltiges Wasser ein. Rund 12,5 Kubikmeter pro Tag und niemand will und kann ein "Absaufen" der Asse ausschließen. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mit Sitz in Peine ist für den gesetzlichen Auftrag zuständig, die Anlage nach Rückholung der radioaktiven Abfälle unverzüglich stillzulegen.
Am Mittwoch hatte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) auf mehr Tempo bei der Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Asse gepocht.