
Anna Sorokin ist (fast) auf freiem Fuß
n-tv
Sie brachte die New Yorker High Society um ihr Geld, landete im Gefängnis - und wurde von Netflix mit einer eigenen Serie geadelt. Jetzt muss Anna Sorokin ihre Abschiebung fürchten. Aus der Haft kann sie sich zwar freikaufen, doch im Hausarrest droht ihr eine wichtige Vermarktungsmethode wegzubrechen.
Die deutsch-russische Hochstaplerin Anna Sorokin kommt aus der Haft frei. Die 31-Jährige, die als Anna Delvey die New Yorker High Society foppte und deren Betrügereien von Netfix in der Serie "Inventing Anna" verfilmt wurden, soll Medienberichten zufolge eine Strafkaution in Höhe von 10.000 Dollar für ihre Freilassung gezahlt haben. "Wir sind sehr erfreut über die heutige Entscheidung des Gerichts, Anna Sorokin freizulassen", sagte ihr Anwalt Duncan Levin laut "The Daily Beast". Der Richter habe zu Recht anerkannt, dass Sorokin keine Gefahr für die Gemeinschaft darstelle.
Ganz auf freien Fuß kommt Sorokin allerdings nicht. Sie soll vorerst in den Hausarrest geschickt und elektronisch überwacht werden, heißt es. Ob sie aus den USA nach Deutschland abgeschoben werde, sei noch nicht entschieden. "Während es bei ihren Freilassungsbedingungen noch ein paar Hürden zu überwinden gibt, ist Anna begeistert, rauszukommen, damit sie sich darauf konzentrieren kann, gegen ihre fälschliche Verurteilung Berufung einzulegen", so Duncan weiter.
Die 31-Jährige war vergangenes Jahr verhaftet worden, weil ihr Visum für die USA abgelaufen war. Gegen die Abschiebung geht sie seither juristisch vor. Schon im Jahr 2019 hatte sie ein US-Gericht zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, weil sie sich als reiche Erbin ausgegeben und auf diese Weise zwischen Herbst 2016 und Sommer 2017 mehr als 200.000 Dollar erschlichen haben soll. Unter anderem soll sie sich mehrere Bankkredite erschwindelt sowie Flüge in Privatjets und Aufenthalte in Luxushotels nicht bezahlt haben. Wegen guter Führung wurde Sorokin 2021 entlassen.