Affenpocken-Impfung kommt nicht für alle
n-tv
Gerade haben sich an der Corona-Impfung gesellschaftliche Debatten entzündet, da wird wegen des Ausbruchs der Affenpocken ebenfalls über eine Impfung gesprochen. Die dürfte allerdings nur für sehr wenige Menschen überhaupt infrage kommen.
Der Epidemiologe Gérard Krause rechnet nicht mit einer Impfung gegen die Affenpocken für die breite Bevölkerung. "Die Impfung wird hier, soweit derzeit absehbar, immer nur eine Einzelfallentscheidung sein", sagte der Leiter der Abteilung Epidemiologie am Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) bei einem Presse-Briefing des Science Media Centers (SMC).
"Das ist sicherlich keine Sache, die sozusagen generell von der STIKO empfohlen und dann in der Breite angeboten werden wird." Eine Impfung gegen die Affenpocken werde ein fokussiertes Instrument für besondere Situationen in einer begrenzten, klar umschriebenen Bevölkerungsgruppe sein, so Krause.
Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner führte bei dem Briefing aus, dass das neuerlich vermehrt in Europa erfasste Virus zuletzt auch in Sperma nachgewiesen werden konnte. "Wir haben es letztendlich auch mit einer sexuell übertragbaren Erkrankung zu tun", sagte der Leiter der Spezialeinheit für hochansteckende lebensbedrohliche Infektionen an der Klinik Schwabing, wo derzeit noch der erste deutsche Affenpocken-Patient isoliert wird.
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