
Absagen von Impfterminen häufen sich
n-tv
Mediziner beobachten mit Sorge, dass immer mehr Impftermine abgesagt werden. Noch kann man nicht auf eine allgemeine Impfmüdigkeit schließen, aber Experten warnen davor, die zweite Impfung zu schwänzen. Auch finden sich immer noch genug Impfwillige, um die Dosen zu verbrauchen.
Die Hausärzte in Deutschland beobachten, dass immer mehr Impftermine abgesagt werden. "Absagen oder No-Shows nehmen auch in den Hausarztpraxen zu", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Eine allgemeine Impfmüdigkeit könnten die niedergelassenen Allgemeinmediziner jedoch nicht feststellen. Bei Absagen könnten die Hausärzte anderen Patienten Impfungen anbieten, sodass keine Impfstoffdosen vergeudet werden müssten. Zudem gelinge es den Hausärzten immer wieder, Patienten, die aus anderen Gründen in die Praxis kommen, für eine Impfung zu gewinnen. "Wir brauchen jedoch weiter mehr Impfstoff und verlässliche Zusagen bei den Lieferungen", betonte Weigeldt. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" berichtet, dass es in einigen Bundesländern trotz grassierender Delta-Variante Anzeichen für eine sinkende Impfbereitschaft gebe. Eine Umfrage der Zeitung bei den Gesundheitsministerien aller 16 Bundesländer belegte eine beträchtliche Ausfall-Quote bei den Impfterminen. Demnach liegt der Anteil gestrichener Impftermine zwischen einem und sechs Prozent. Bei deutschlandweit täglich mehr als 800.000 Impfungen fallen damit täglich Zigtausende komplett aus. Besonders viele Impfschwänzer gibt es dem Bericht zufolge in Mecklenburg-Vorpommern - hier schwankten die Terminabsagen zwischen 15 und 40 Prozent. Für die gebe es auch keine Ersatz-Impfwilligen, schrieb das Blatt am Freitag. Auch in Hessen (20 Prozent) und Rheinland-Pfalz (15 Prozent) ist die Absagerate laut der Umfrage hoch. Die Gründe dafür könnten sein: Andere Termine bei den Hausärzten oder die Urlaubszeit.More Related News