20. Todestag von Jalloh - Weitere Ermittlungen gefordert
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Der Asylbewerber Oury Jalloh starb 2005 in einer Polizeizelle. Viele Fragen sind auch nach aufwendigen Gerichtsprozessen unbeantwortet. In Vergessenheit gerät der Fall nicht.
Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Am 20. Todestag von Oury Jalloh haben Hunderte Demonstranten an dessen Feuertod in einer Dessauer Polizeizelle erinnert. Eine Polizeisprecherin bezifferte die Teilnehmerzahl auf rund 700, im Vorjahr seien es noch etwa 1300 gewesen.
Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh fordert eine Wiederaufnahme der Ermittlungen. Sie hat den Verdacht, es könne sich um Mord gehandelt haben. Zu diesem Ergebnis kamen mehrere Gerichte nicht. Viele Fragen blieben in den Prozessen jedoch offen. Der an Händen und Füßen auf einer Matratze gefesselte Jalloh starb am 7. Januar 2005 bei dem Brand in der Polizeizelle. Er war betrunken und stand unter Drogen.
Ein damals verantwortlicher Polizist wurde wegen fahrlässiger Tötung rechtskräftig zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro verurteilt. Der Bundesgerichtshof bestätigte 2014 auch die Beweisführung des Landgerichts Magdeburg, wonach der Mann aus Sierra Leone das Feuer in seiner Zelle selbst gelegt haben soll.