116 Fälle erreichen Antidiskriminierungsstelle 2022
n-tv
Ob aufgrund der Herkunft, des Geschlechts oder einer Behinderung - Diskriminierung kommt in vielen Bereichen des Lebens vor. Betroffene haben in Sachsen-Anhalt eine Anlaufstelle, die helfen kann.
Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Der Antidiskriminierungsstelle Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr 116 Fälle von Diskriminierung verschiedener Form gemeldet worden. "Diskriminierung passiert in allen Lebensbereichen, im Gesundheitswesen, bei Ämtern und Behörden, in öffentlichen Verkehrsmitteln, bei der Wohnungssuche oder in der Freizeit", sagte Projektleiterin Janine Weidanz. "Die Fälle, die uns gemeldet werden, beziehen sich jedoch am häufigsten auf die Bereiche Arbeitsleben, also am Arbeitsplatz oder beim Zugang zum Arbeitsmarkt (24 Fälle) und Bildungswesen, also in Schule, Ausbildung oder Hochschule (17 Fälle)." 2021 waren 128 Diskriminierungsmeldungen eingegangen.
Bei den Fällen im Arbeitsleben sei der Antidiskriminierungsstelle zum Beispiel von Benachteiligung im Bewerbungsverfahren berichtet worden sowie von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Thema seien auch schlechtere Arbeitsbedingungen gewesen und diskriminierende Aussagen von Kolleginnen und Kollegen bis hin zu Kündigungen aus diskriminierenden Gründen oder nach einer Diskriminierungsbeschwerde.
In der Bildung seien häufig Fälle gemeldet worden, in denen es um Beleidigungen oder Beschimpfungen gegangen sei oder generell um eine schlechtere Behandlung aufgrund eines Diskriminierungsmerkmals. "Die Menschen, die sich ratsuchend an uns wenden, berichten am häufigsten von Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft oder rassistischer Zuschreibung (52), Geschlecht (18) oder Behinderung (17)", so Weidanz. In zwölf Fällen habe es sich um eine Benachteiligung gehandelt, bei der mehrere Merkmale eine Rolle gespielt hätten.