Ärztekammer stellt freie Arztwahl infrage
n-tv
5000 Hausarztsitze sind in Deutschland nicht besetzt. Und in den nächsten Jahren gehen viele Mediziner in den Ruhestand. Die Ärztekammer will das System effektiver machen. So hat jeder zweite Patient einen weiteren Hausarzt. Das verursacht Kosten und blockiert Kapazitäten. Wer daran festhalten will, soll mehr zahlen.
Angesichts fehlender Hausärzte in Deutschland fordert der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, eine Beschränkung der freien Arztwahl. Stattdessen sollten sich Patientinnen und Patienten bei einer Hausarztpraxis einschreiben, die dann die Koordinierung der Weiterbehandlung etwa durch Fachärzte übernehme, sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). All jene, die dennoch weiterhin die völlig freie Arztwahl in Anspruch nehmen wollen, sollten dann einen höheren Krankenkassenbeitrag oder eine Praxisgebühr bezahlen.
Reinhardt verwies auf Erhebungen, wonach Patienten in bestimmten Regionen im Schnitt 1,5 Hausärzte haben. "Also jeder Zweite hatte einen zweiten Hausarzt, die voneinander in der Regel nichts wissen", sagte der 64-jährige Allgemeinmediziner. "So etwas können wir uns vor dem Hintergrund der zunehmenden Personalnot und steigender Kosten nicht mehr leisten."
Außerdem sei eine Anhebung des Budgets für hausärztliche Leistungen sowie perspektivisch auch für Fachärzte nötig, um einen Anreiz für die Niederlassung zu schaffen, sagte Reinhardt dem RND weiter. Schließlich seien 5000 Hausarztsitze unbesetzt. Dies sei von der Ampelregierung geplant gewesen, aber nicht mehr umgesetzt worden.
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