Änderung des Schulgesetzes stößt auf Kritik
n-tv
In Sachsen-Anhalt fehlen Lehrkräfte. Wie kann das Schulsystem für die kommenden Jahre da gestaltet werden? Im Landtag wurden Experten dazu angehört.
Magdeburg (dpa/sa) - Die geplante Änderung des Schulgesetzes in Sachsen-Anhalt insbesondere mit der Erhöhung der Mindestschülerzahlen in Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau trifft auf Kritik. Bei einer Anhörung im Bildungsausschuss des Landtags in Magdeburg machten nicht nur Vertreterinnen der drei Oberzentren, sondern unter anderem auch der Städte- und Gemeindebund und der Landkreistag sowie Bildungsverbände ihre Ablehnung deutlich. Das Bildungsministerium sieht die Fusion oder Kooperation von Schulen, die die Mindestschülerzahlen nicht erreichen, als einen Weg, dem Lehrermangel zu begegnen.
Die Dessauer Beigeordnete für Soziales und Bildung, Eter Hachmann, betonte, dass größere Klassen Integration und das Unterrichten insgesamt erschwerten. Ihre Magdeburger Kollegin Regina-Dolores Stieler-Hinz sagte, wenn man so dem Lehrermangel begegne, schaffe man nur neue Probleme. Sie erwarte ein massives Schulsterben. Mehrere Anzuhörende betonten, dass die Herausforderungen an den Schulen angesichts der Vielfalt der Schülerinnen und Schüler größer wird und nicht kleiner.
In der Anhörung wurde außerdem deutlich, dass die Rahmenbedingungen für größere Klassen und mehr Parallelklassen in den Schulen vielfach nicht stimmten. Dabei gehe es um geeignet große Gebäude und Klassenräume sowie einen ausreichend flexiblen Schülerverkehr. Schon heute pendelten Lehrkräfte zwischen unterschiedlichen Gebäuden unterschiedlicher Schulstandorte hin und her. Das sorge für Frust, Lehrkräfte überlegten daher, früher in den Ruhestand zu gehen, erklärte die Vorsitzende des Lehrerhauptpersonalrats.