Zahl der Straftaten auf höchstem Stand seit 2016
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Über viele Jahre war der Trend bei der Kriminalität im Land rückläufig. 2023 änderte sich das deutlich. Es gab etwa mehr Diebstähle. Veränderungen gab es auch bei den Tätergruppen.
Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr so viele Straftaten erfasst worden wie seit 2016 nicht mehr. Die Zahl der Delikte lag bei rund 193.800 und damit um 8,6 Prozent höher als noch 2022. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik hervor, die Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) und Landespolizeidirektor Marion Schwan am Dienstag in Magdeburg vorstellten. Laut der Ministerin war der bundesweite Trend ebenfalls steigend. 2016 waren in Sachsen-Anhalt rund 196.500 Straftaten registriert worden. Hier einige Schwerpunkte der Entwicklung im Jahr 2023:
Diebstähle: 58.043 Diebstahlsdelikte erfasste die Polizei 2023 im Land. Das waren knapp 30 Prozent aller Straftaten. In der Corona-Pandemie waren die Zahlen zurückgegangen, nun stiegen sie binnen eines Jahres um 10 Prozent beziehungsweise 5307 Fälle an. Die Zahl der erfassten Ladendiebstähle erhöhte sich um ein Drittel auf 11.787. Fahrraddiebstähle waren hingegen leicht rückläufig. Alles in allem gab es 2023 immer noch weniger Diebstähle als im Jahr 2019 vor der Pandemie.
Vermögens- und Fälschungsdelikte: Immer häufiger werden Delikte via Internet begangen - 40 Prozent waren es in diesem Bereich im Jahr 2023. Schwerpunkt bei den insgesamt 37.278 registrierten Vermögens- und Fälschungsdelikten waren 2023 Waren- und Kreditbetrugsfälle. Auch Fälle von Schwarzfahren nahmen deutlich zu von 2852 auf 4089 Fälle - das entspricht einem Anstieg um 42,4 Prozent. Telefonbetrug ist noch immer verbreitet. Im vergangenen Jahr wurden 1917 Enkeltricks oder Schockanrufe erfasst und damit 52 Prozent mehr als noch 2022. Die Täter erbeuteten mit dieser Betrugsmasche rund 2,38 Millionen Euro nach rund 1,4 Millionen Euro im Vorjahr. Im Fokus: vor allem über 71-Jährige.