
Womöglich erste "Wasserwelten" im All entdeckt
n-tv
In 218 Lichtjahren Entfernung macht ein Forschungsteam die vermutlich ersten vollständig mit Wasser bedeckten Exoplaneten aus. Diese sind etwas größer als die Erde, vermutlich jedoch mit riesigen Ozeanen bedeckt. Gegen diese dürften irdische Meere wie Pfützen wirken.
Je mehr Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt werden, desto öfter geraten Forscher und Forscherinnen ins Staunen. Um den 218 Lichtjahre entfernten roten Zwergstern Kepler-138 kreisen zwei weitere ungewöhnliche Exemplare, bei denen es sich womöglich um die ersten entdeckten "Wasserwelten" in den Tiefen des Alls handelt. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls ein internationales Forscherteam nach umfangreichen Beobachtungen der beiden Himmelskörper. Wasser nehme etwa 50 Prozent des Volumens der Planeten ein, was 11 Prozent der Masse entspreche, schreiben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Fachblatt "Nature Astronomy".
Die beiden Planeten wurden bereits 2014 mit dem Weltraumteleskop Kepler aufgespürt. Von der Erde aus gesehen ziehen sie regelmäßig - alle 14 und alle 23 Tage - vor ihrem Stern vorüber und schwächen dadurch dessen Helligkeit geringfügig ab. Anhand dieser Transits können die Forscherinnen und Forscher die Umlaufzeit und die Größe der Planeten ermitteln. Um ihre Masse zu bestimmen, müssen sie zusätzlich messen, wie stark die Planeten mit ihrer Anziehungskraft an ihrem Zentralstern "rütteln".
Caroline Piaulet von der Universität Montreal in Kanada und ihr Team haben Kepler-138 nun über mehrere Jahre mit den Weltraumteleskopen Hubble und Spitzer sowie mit dem großen Keck-Spiegelteleskop auf Hawaii beobachtet. So gelang ihnen die bislang genaueste Bestimmung der Größen und Massen der beiden Planeten Kepler-138c und d. Mit einem Durchmesser von jeweils 1,5 Erddurchmessern handelt es sich um sogenannte Super-Erden.