
Willkommen, liebe trans* Menschen!
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Es ist Trans Awareness Week. Auf der ganzen Welt sollen trans Personen sichtbarer gemacht und die Gesellschaft für Gewalt und Diskriminierung gegenüber trans Menschen sensibilisiert werden. ntv.de spricht deswegen mit Kalle Hümpfner vom Bundesverband Trans* e.V..
In Deutschland werden trans* Menschen immer noch institutionell und im Alltag diskriminiert. In Deutschland sterben jedes Jahr trans* Menschen an trans-feindlicher Gewalt - oftmals werden sie durch strukturelle und alltägliche Diskriminierung in den Tod getrieben. "Weltweit gedenken Personen jedes Jahr am 20. November all jenen trans* Personen, die aufgrund von Trans*feindlichkeit ermordet wurden", sagt Kalle Hümpfner, Fachreferent_in für gesellschaftspolitische Arbeit beim Bundesverband Trans* e.V. "Das ist ein trauriger Jahrestag. Vor allem trans*weibliche Personen, die Schwarz, indigen oder of Color sind, erfahren sehr viel Gewalt und sind überdurchschnittlich häufig von der Gewalt betroffen." Mit Blick auf den 20. November 2021 wurde dieses Jahr ein historischer Höchststand an Morden weltweit gemeldet. "Diese Gewalt muss aufhören", so Hümpfner. Bundesweit wird immerhin inzwischen trans*feindliche Gewalt getrennt statistisch erfasst. Doch Anlaufstellen in Justiz und Polizei, die dieses Thema diskriminierungssensibel bearbeiten, gibt es kaum. "Das ist ein großes Problem. Denn viele trans* Personen haben in der Vergangenheit Diskriminierung durch Polizei und Justiz erfahren, sodass ein akutes Vertrauensdefizit besteht", weiß Hümpfner.
Wie erleichtern wir, die nicht-trans* Gesellschaft, das Leben von trans* Personen, was können wir aktiv tun? Denn viele Menschen wissen schlicht nicht, wie sie mit Menschen umgehen sollen, die anders sind als sie selbst. "Um das Leben von trans* Personen zu erleichtern, kann tatsächlich jede Person etwas beitragen. Im direkten Kontakt mit trans* Personen kann es bedeuten, bestimmte neugierige Fragen - zum Beispiel nach Operationen oder dem früheren Namen - nicht zu stellen", erläutert Hümpfner. "Es kann der selbstverständliche Umgang mit einem geänderten Namen oder neuen Pronomen einschließen. Um Organisationen und Räume offener für trans* Personen zu machen, kann in der Kommunikation eine Form der geschlechtergerechten Sprache verwendet oder eine Unisex-Toilette eingerichtet werden. Das alles können Beispiele sein, wie ganz praktisch im Alltag trans* Personen mehr mitgedacht werden können."

In Deutschland wird oft über Mehrsprachigkeit sowie deren Vor- und Nachteile diskutiert. In Ghana hören Babys bis zu sechs verschiedene Sprachen, wie eine Untersuchung von Sprachwissenschaftlern zeigt. Es ist die erste dieser Art, die zudem die gängigen Vorurteile zur Mehrsprachigkeit infrage stellt.