
Wie die Gewaltspirale zu Hause enden kann
n-tv
Drohungen, Tritte, Schläge, unfreiwillige sexuelle Handlungen. Häusliche Gewalt hat viele Gesichter und kommt in allen sozialen Schichten vor. Doch wie können Opfer und auch Täter der Gewaltspirale entkommen? Ein Ausweg kann ein spezielles Training für Täter sein.
Der Streit begann in der Küche, belanglos, wer sollte das Essen zubereiten? Eine junge Familie mit zwei Kindern, die Eltern angestrengt, ein Wort gab das andere, es wurde immer lauter. Der Mann, den wir hier Lars nennen, und seine Frau schubsten sich, bis sie schließlich die Polizei rief. "Entscheidend war, dass dann meine Partnerin die 110 gewählt hat", berichtet Lars, "das war definitiv die Eskalation, wo es bei mir auch Klick gemacht hat." Ihm wurde klar, dass sich dringend etwas ändern musste.
Lars zog die Notbremse - und meldete sich zum Anti-Gewalt-Training in Lüneburg an. Die Gruppe aus sieben Männern wird derzeit von Imke Peters geleitet. Das Training umfasst 26 Sitzungen, in denen die Männer lernen sollen, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Die meisten der Teilnehmer haben zugeschlagen, ihre Partnerinnen körperlich bedrängt. Doch meistens hat die Gewalt schon früher begonnen, so die Erfahrung der Anti-Gewalt-Trainerin Peters: "In der Vorgeschichte ist es so, dass auch oft psychische Gewalt ein ganz großes Thema war: Unterdrückung, Bedrohung, vielleicht auch Streitigkeiten, wo die Täter oder die Männer so laut geworden sind, dass die Frauen auch schon Angst hatten."
Die Zahl der Opfer von Gewalt in der Partnerschaft steigt: allein seit 2019 um 4,4 Prozent auf mehr als 148.000 Fälle. Dabei sind es vor allem Männer, die zuschlagen. Meistens geht es um Körperverletzung, aber auch um Bedrohungen oder sexuelle Nötigung. Doch nicht alle Taten werden angezeigt, es gibt eine hohe Dunkelziffer, befürchten Experten. Der Corona-Lockdown hat die Situation zusätzlich verschärft.

In Deutschland wird oft über Mehrsprachigkeit sowie deren Vor- und Nachteile diskutiert. In Ghana hören Babys bis zu sechs verschiedene Sprachen, wie eine Untersuchung von Sprachwissenschaftlern zeigt. Es ist die erste dieser Art, die zudem die gängigen Vorurteile zur Mehrsprachigkeit infrage stellt.