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Vegane Küche auf Fine-Dining-Niveau
n-tv
Was passiert, wenn ein veganer Starkoch mit Drei-Sterne-Hintergrund die Lieblingsgerichte seiner Kindheit zusammen mit Neuinterpretationen in einen Kochtopf wirft? Es entsteht ein Kochbuch mit Rezepten von rustikal bis radikal, das zudem zeigt, wie aus Frust Freude wird und aus Fehlschlägen Erfolge wachsen.
"Wie und warum wird man eigentlich zum veganen Koch, wenn man vorher in der Sterne-Gastronomie mit vielen tierischen Produkten gekocht hat?" Mit dieser Frage beginnt Timo Frankes Story. Genau diese Frage habe auch ich mir gestellt, als ich Frankes Buch "Rustikal - Radikal: Meine vegane Küche" in die Hände bekam, erschienen im Ventil-Verlag. Den Werdegang dieses außergewöhnlichen Kochs zu verfolgen, ist auch für Nicht-Veganer wie mich hochinteressant. Dieses Buch erklärt und erzählt sein Leben auf kulinarische Weise perfekt, wie Franke schreibt. "Es zeichnet den Weg eines kleinen Jungen aus dem Schwarzwald nach, der mit Fleiß, Willensstärke, Ehrgeiz, Disziplin und Struktur den Aufs und Abs des Lebens immer wieder trotzte und dabei zu einem kreativen Koch geworden ist, der heute Unternehmen berät und Produkte für den Einzelhandel entwickelt."
1987 im badischen Bühl geboren, groß geworden im malerischen Rotweindorf Kappelrodeck mit dem Duft heimischer Küche in der Nase, der in dem 15-Jährigen den unwiderstehlichen Wunsch weckte, Koch werden zu wollen. Zu einer der bedeutendsten Stationen in seiner Kochlaufbahn wurde die berühmte "Traube Tonbach" in Baiersbronn, wo Franke die Talentschmiede des herausragenden Sternekochs Harald Wohlfahrt durchlief. Bei der Arbeit an der Seite dieser Koch-Legende lernte Franke fachlich am meisten, wie er schreibt. Für den Jungkoch folgten Stationen am Achensee in Tirol und auf Sylt, dann zog es ihn zurück zu seiner Ausbildungsstelle, dem "Gasthof zum Prinzen" in Kappelrodeck, wo Franke als 22-Jähriger erstmals eine eigene Brigade führte: "Motiviert bis in die Zehenspitzen war es fortan mein Ziel, schnellstmöglich meinen ersten eigenen Michelin-Stern zu erkochen. Am liebsten wäre ich Deutschlands jüngster Sternekoch aller Zeiten geworden." Es hat nicht geklappt, was er heute mit einem Schulterzucken hinnimmt - damals wurmte es ihn so gewaltig, dass er die Lust auf den Sterne-Zirkus verlor und er sich durch Schnitzel- und Ballerbuden hindurchdiente. Dann kam das "Adlon in Berlin"...