Trumps Missbrauchsprozess bekommt keine Neuauflage
n-tv
Keine zweite Chance für Ex-Präsident Trump: Der Prozess um sexuellen Missbrauch der Autorin Carroll wird nicht erneut verhandelt. Das hatten seine Anwälte gefordert, weil das Ergebnis der Geschworenen falsch sei. Ein Richter sieht dies anders.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump muss einen weiteren juristischen Rückschlag hinnehmen. Ein Richter in New York lehnte einen Antrag der Anwälte von Trump ab, einen Zivilprozess wegen sexuellen Missbrauchs neu aufzurollen. Die Geschworenen seien in diesem Prozess, anders als von Trumps Anwälten behauptet, nicht zu einem "ernsthaft falschen Ergebnis" gekommen, entschied Richter Lewis Kaplan übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge.
Eine New Yorker Geschworenenjury hatte es im Mai als erwiesen angesehen, dass Trump die US-Autorin E. Jean Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen und sexuell missbraucht hatte. Den Vorwurf der Vergewaltigung wies die Jury zurück. Trump wurde zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von fünf Millionen Dollar (etwa 4,5 Millionen Euro) verurteilt.
Kurz nach der Verurteilung machte Carroll bekannt, dass sie erneut gerichtlich gegen den Ex-Präsidenten vorgehen werde. Als Grund nannte sie weitere Äußerungen Trumps nach dem Urteil. So leugnete er bei CNN laut Berichten erneut Carrolls Darstellung des Vorfalls und warf der Autorin vor, es handle sich um eine "erfundene Geschichte". Trump behauptete zudem, er habe Carroll niemals getroffen und nannte sie eine "Verrückte". In den eingereichten Unterlagen hieß es, Trumps Verhalten müsse eine "sehr substanzielle" Schadenersatzzahlung nach sich ziehen, auch um ihn davon abzuhalten, weitere Beleidigungen auszusprechen. Der Beginn dieses Prozesses wurde von einem Bundesrichter in New York vorläufig auf den 15. Januar 2024 festgelegt.