
Trotz Erwärmung steigt Frostrisiko für Laubbäume
n-tv
Es klingt wie ein Widerspruch: Insgesamt steigen zwar die Temperaturen auf der Erde, auch in Deutschland - trotzdem steigt in den Wäldern das Risiko für Schäden durch Frost. Weshalb ist das so? Und welche Baumarten sind besonders gefährdet?
Auch wenn das zunächst widersinnig klingen mag: In bestimmten Laubwäldern steigt im Zuge des Klimawandels das Risiko für Frostschäden. Hintergrund ist das frühere Austreiben der Bäume. Weil Baumarten unterschiedlich auf Frostschäden reagieren, könnte sich in der Folge die Zusammensetzung der Wälder nachhaltig ändern, wie aus Untersuchungen der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hervorgeht.
Die Baumblüte komme wegen des Temperaturanstiegs heute mehr als zwei Wochen früher als in den 70er Jahren, sagte die WSL-Wissenschaftlerin Martine Rebetez. Sie zeigte bereits 2017 in der Fachzeitschrift "Agricultural and Forest Meteorology", dass in Wäldern bestimmter Regionen in Lagen über 800 Metern inzwischen ein erhöhtes Risiko von Frostschäden besteht. Das liege daran, dass früh im Jahr die Temperaturen zeitweise schon hoch genug sind, um die Bäume austreiben zu lassen. Die Frostgefahr an kalten Tagen bleibe aber. Rebetez fasst es so zusammen: "Das Risiko später Frosteinbrüche bleibt, wenn viele Bäume schon ausgetrieben haben und verwundbarer sind." Bei Frost sei oft eine Nacht genug, um großen Schaden anzurichten.
Wie unterschiedlich Baumarten mit Spätfrösten zurechtkommen, zeigte Frederik Baumgarten, Gastwissenschaftler am WSL, in einem Experiment, das er gerade in der Fachzeitschrift "Functional Ecology" beschrieb. Er stellte zweijährige Setzlinge von Vogelkirsche, Stieleiche, Hainbuche und Rotbuche zeitweise in eine Wärmekammer, um sie zum Austreiben zu bringen. Als sich die Blätter entfalteten, ahmte er für einen Teil davon in einer Kühlkammer ein Frostereignis nach, was teils zum Absterben der Blätter führte. Dann pflanzte er alle Bäume nach draußen.

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