
Theater mit Geflüchteten: Thespis Zentrum vor dem Aus
n-tv
Das Geld in öffentlichen Kassen ist knapp geworden. Fördermittel für kulturelle Vorhaben wurden gestrichen oder nicht mehr bewilligt. In Ostsachsen trifft es ein ambitioniertes Theaterprojekt.
Bautzen (dpa/sn) - Das Thespis Zentrum am Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen hat Geflüchtete und Einheimische auf der Bühne zusammengebracht. Nun kämpft die seit 2017 bestehende Einrichtung ums Überleben, weil die finanzielle Förderung mit Beginn des Jahres nicht verlängert wurde. Das Bautzener Theater als Projektträger hatte nach eigenen Angaben Widerspruch gegen die Entscheidung der Sächsischen Aufbaubank eingelegt. Der blieb aber ohne Erfolg. "Wir hängen vollkommen in der Luft", sagte Intendant Lutz Hillmann.
Das Thespis Zentrum arbeite mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus verschiedenen Sprach- und Kulturkreisen. Darunter seien sowohl Deutsche und Sorben als auch Menschen aus Syrien, Afghanistan, Russland und der Ukraine, die sich in Bautzen für Workshops, Sprachcafé oder Theaterspiel treffen. Nachweisbar und beispielhaft sei es gelungen, Empathie und Verständnis füreinander zu erzeugen, konstatierte Hillmann.
2020 war das Thespis Zentrum mit dem Sächsischen Integrationspreis ausgezeichnet worden. Der langjährige Leiter der Einrichtung, Georg Genoux, erhielt im Januar dieses Jahres den Förderpreis zum Sächsischen Lessing-Preis - maßgeblich für sein engagiertes Wirken in Bautzen.