
Thüringen hat kaum noch freie Intensivbetten
n-tv
In Deutschland klettert die Zahl der Neuinfektionen auf ein Rekordniveau, dennoch sind die Unterschiede regional sehr groß. Wirklich dramatisch ist die Lage in Thüringen. Es fehlt an Intensivbetten und die vulnerablen Gruppen können kaum geschützt werden, denn: Fast jeder dritte Test fällt positiv aus.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow warnt eindringlich vor einer Verschärfung der Corona-Lage und einer Überlastung der Krankenhäuser in seinem Bundesland. "Wir werden in den nächsten Tagen an die Situation kommen, dass wir nicht mehr genügend Intensivbetten haben", sagt der Linken-Politiker im ZDF. "Wir haben eine Pandemie der Ungeimpften. Und wir werden niemandem mehr garantieren können, der ungeimpft ins Krankenhaus kommt, dass er überhaupt noch in Thüringen behandelt wird." Man könne zwar garantieren, dass man behandelt werde und jeder Mensch, der Hilfe brauche, werde Hilfe bekommen. "Aber er wird sie nicht mehr in Thüringer Krankenhäusern bekommen können."
Tatsächlich sind laut DIVI-Register am Donnerstag in Thüringen nur noch 72 Intensivbetten frei. 668 Intensivbetten sind belegt, 99 davon mit Covid-Patienten. Allein zwischen Montag und Donnerstag stieg die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen um 20 - ein Zuwachs von 25 Prozent binnen vier Tagen. Ihr Anteil an allen Intensivpatienten beträgt aktuell 15,4 Prozent. Laut DIVI-Register gibt es eine Notfallreservekapazität an Betten. Die liegt aktuell bei 324. Allerdings sind diese Betten erst binnen sieben Tagen verfügbar. Bei dem derzeitigen Anstieg an belegten Intensivbetten, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Betten knapp würden.