Steintafel mit Zehn Geboten für Millionen versteigert
n-tv
Überraschung im Auktionshaus Sotheby's: Der Erlös einer 1500 Jahre alten Steintafel übertrifft die Erwartungen deutlich. Darauf eingemeißelt sind die Zehn Gebote - wobei eins fehlt.
Eine rund 1500 Jahre alte Steintafel mit den Zehn Geboten ist in New York für 5,04 Millionen Dollar (4,81 Millionen Euro) versteigert worden und hat damit die Erwartungen weit übertroffen. Bei der Vorstellung des Stücks war das Auktionshaus Sotheby's von einem Erlös zwischen ein und zwei Millionen Dollar ausgegangen. Es handelt sich laut Angaben des Versteigerers um die einzige bekannte komplett erhaltene Steintafel mit den Geboten aus dieser Zeit.
Auf dem etwa 60 Zentimeter hohen und 50 Kilogramm schweren Stück Marmor sind in althebräischer Schrift die Ge- und Verbote eingemeißelt - darunter etwa die Verbote zu morden und zu stehlen. Die Tafel enthält nicht das Gebot, den Namen Gottes nicht zu missbrauchen, was laut Angaben des Auktionshauses ein Versäumnis des Steinhauers gewesen sein könnte. Stattdessen enthält der Stein das Gebot, auf dem Berg Garizim im heutigen Westjordanland zu beten, der den Samaritern heilig war.
Entdeckt wurde der Stein 1913 beim Eisenbahnbau im Süden Israels. Lange wurde die Bedeutung allerdings nicht erkannt - der Stein wurde am Eingang eines Hauses eingemauert, mit der Schriftseite nach oben, sodass viele Menschen darüber liefen. Erst in den 1940er Jahren entdeckten Wissenschaftler, worum es sich bei der Tafel handelte.