Staatsanwaltschaft: Landrat war nicht Einsatzleiter
n-tv
Koblenz (dpa/lrs) - Der Landrat des von der Hochwasserkatastrophe besonders getroffenen Kreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), war laut der ermittelnden Staatsanwaltschaft nicht Einsatzleiter in der Flutnacht. Pföhler sei nach derzeitigem Ermittlungsstand an dem Abend "überwiegend" nicht im Krisenstab gewesen, sagte Oberstaatsanwalt Harald Kruse am Freitag in Koblenz.
Bekannt sei, dass Pföhler am Abend gegen 19.15 Uhr mit Innenminister Roger Lewentz (SPD) beim Krisenstab war. Wann Pföhler weg war, sei nicht bekannt. Der Landrat habe nach eigener Aussage die Einsatzleitung für den Kreis schon vor Jahren an eine dritte Person übergeben. Das sei gesetzlich möglich. Die dritte Person habe am Abend des 14. Juli um 23.09 Uhr den Katastrophenalarm ausgelöst. Kruse benannte die dritte Person nicht näher, weil es keine politische Person sei. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen gegen den Landrat und ein weiteres, nicht näher genanntes Mitglied des Krisenstabs. Im Kern geht es unter anderem darum, ob mit früheren Warnungen oder Evakuierungen Tote hätten vermieden werden können.More Related News