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Soziale Aktivität ist ein Muss im Pflegeheim
n-tv
Der Umzug in ein Pflegeheim ist für Betroffene ein großer Schritt. Wie man in solchen Einrichtungen dennoch geistig fit bleiben kann, erklärt ein Fachmann und stützt sich auf wissenschaftliche Ergebnisse.
"Seit Omi im Pflegeheim ist, hat sie ganz schön abgebaut." Solche oder ähnliche Sätze kann man ziemlich oft von Angehörigen hören. Grundsätzlich ist so ein Umzug eine große Lebensumstellung und sehr aufregend. "Das kann zu Stress und zu einer Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten führen", sagt Jochen René Thyrian, der sich am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Greifswald mit der Versorgung und Förderung von Demenzkranken beschäftigt.
Dennoch ließen sich Anekdoten über ältere Menschen, die wegen ihres Umzugs ins Pflegeheim kognitiv deutlich nachlassen, nicht verallgemeinern, betont Thyrian. Er gibt zu bedenken, dass Menschen meist zu einem Zeitpunkt ins Pflegeheim kommen, bei dem der geistige Abbau ohnehin schon eingesetzt hat. Zudem gebe es die umgekehrten Fälle, bei denen Seniorinnen und Senioren im Heim erst aufblühen, weil sie dadurch wieder Kontakte, Beschäftigung und ein soziales Umfeld bekämen.
Wie wichtig soziale Aktivitäten im Pflegeheim sind, zeigt eine niederländische Studie im "Journal of Alzheimer's Disease". Demnach schützen solche Interaktionen Bewohnerinnen und Bewohner, die geistig noch relativ fit sind, vor einem kognitiven Abbau. Forschende des Amsterdam University Medical Center hatten Daten zu Tausenden Seniorinnen und Senioren ausgewertet.