Solidarität: Frauentag im Zeichen des Krieges
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Berlin begeht den Internationalen Frauentag als Feiertag. Es geht um die Rechte der Frauen und Gleichberechtigung. In diesem Jahr dominiert jedoch ein anderes Thema.
Berlin (dpa/bb) - Der Internationale Frauentag steht in diesem Jahr in Berlin im Zeichen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Politik und Organisationen erinnerten am Dienstag insbesondere an das Leid geflüchteter Frauen und riefen zur Solidarität auf. Die ukrainischen Frauen zeigten "aktuell eine unfassbare Stärke" und meisterten die Last dieses Krieges auf besondere Art und Weise, twitterte etwa Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD). "Ihnen zu helfen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, nicht nur am heutigen Weltfrauentag." Ähnlich äußerte sich Innensenatorin Iris Spranger (beide SPD).
Gleichstellungssenatorin Ulrike Gote (Grüne) wies auf zusätzliche Gefahren hin: "In Konflikten nimmt die Gefahr sexueller Gewalt zu, vor allem bei Frauen, die fliehen oder sichere Unterkünfte verlassen müssen." Zahlreiche Organisationen riefen vor diesem Hintergrund zum besonderen Schutz für Frauen und Kinder aus der Ukraine auf. "Krieg und damit einhergehend Vertreibung und Flucht bedeuten für Frauen und Mädchen immer die Bedrohung durch sexualisierte Gewalt, die weltweit ein Phänomen aller bewaffneten Konflikte ist", hieß es in einer Erklärung von mehr als 40 Frauen- und Nichtregierungsorganisationen.
Der Frauentag wurde auf Anregung der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin erstmals am 19. März 1911 in Deutschland und in Nachbarländern organisiert. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert. In Berlin ist der Tag seit 2019 ein Feiertag.