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So geht neutraler Journalismus über SUVs
n-tv
WDR-Intendant Tom Buhrow wünscht sich, dass auch in der ARD "Debatten fairer, ausgewogener, breiter geführt werden". Meint er den "Quarks"-Bericht über "Menschen, die mit über zwei Tonnen Stahl durch die Gegend fahren"? Ein super Beispiel.
"Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!" Ein grandioser Satz von Wolfgang Johann von Goethe, einem Vorreiter der Gleichberechtigung. Er hätte ja auch niederschreiben können: "Hier bin ich Mann, hier darf ich's sein!" Hat er aber nicht. Und weil er obendrein mit der klimaschonenden Kutsche nach Italien fuhr und wir über die Furze der Pferde, die das Gefährt zogen, großzügig hinwegsehen können, brauchen wir die Goethe-Straßen nicht umzubenennen. Zumal der Dichter früh auf die Erderwärmung aufmerksam machte: "Vom Eise befreit sind Strom und Bäche." Früh forderte er eine Klimaregierung: "Im Tale grünet Hoffnungsglück."
Ich bin nicht sicher, ob meine Interpretation stimmt, aber neuerdings wird das Gestern ja gerne mit den Maßstäben von heute bewertet. Also darf ich das auch. Mein Urteil lautet: Kolumbus war böse, Goethe war gut. Wobei man nie weiß, ob der Herr Schriftsteller nicht als 13-Jähriger irgendein Zeichen des Bösen in eine Baumrinde geritzt hat. Twitter gab es damals ja nicht. Egal: Zurücktreten kann er eh nicht mehr. Das tue ich auch nicht, obwohl ich als Junge in der Schule Hammer und Sichel gemalt habe - und das auf ausdrückliche Anweisung meiner Lehrerenden (früher politisch unkorrekt "Lehrer" genannt).