Sei vorsichtig mit deinen Wünschen ...
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... sie könnten wahr werden - ein Spruch, der sich für Moritz Eisner und Bibi Fellner auf makabre Weise mit Leben füllt. Nicht die einzige überraschende Wendung in ihrem 28. gemeinsamen Fall: "Alles was Recht ist" ist ein kurviger Krimi, der sich einige nachdenkliche Momente gönnt.
Eigentlich liegt der Fall aber sowas von klar auf der Hand: Stefan Weingartner (Johannes Zeiler), ein spießig-penibler Beamter, hat sich den Magen verdorben, erbricht sich in den Amtsstuben-Papierkorb und tut anschließend das, was er in seiner ganzen Laufbahn noch niemals getan hat: Er meldet sich krank und geht früher nach Hause. Eine Entscheidung, die einiges nach sich zieht, denn die Tatsache, dass er auf dem Heimweg mehrfach vergeblich versucht, seine Ehefrau telefonisch zu erreichen, hat einen pikanten Hintergrund: Irene (Eva Maria Marold) sitzt mit ihrer besten Freundin daheim beim Schampus und berichtet ihr in allen Details vom Seitensprung mit ihrem virilen Fitnesstrainer. Weingartner hört sich das eine Weile vom Hausflur aus an - und dreht schließlich durch. Im Affekt metztelt er die beiden Damen nieder, blutüberströmt wird er danach verhaftet und unter den Entsetzensschreien seiner Tochter Johanna (Noëmi Krausz) abgeführt.
Wenige Monate später kommt es zur Gerichtsverhandlung. Der Fall scheint klar. Ein Mann, zwei Tote, ein Messer, ein Motiv. Doch Weingartner wird vor Gericht von Thomas Hafner (Julian Loidl) vertreten. Dieser prestigeträchtige Anwalt mag zwar ein Schmierlapp vor dem Herrn sein, aber eins kann er mit Sicherheit: die unmöglichsten Fälle zu seinen Gunsten entscheiden.
Das hält sich der Fall aus der Feder von Karin Lomot und Robert Buchschwenter ("Hinterland") selbstbewusst und einfallsreich offen. Besser man bleibt konzentriert an der Mattscheibe, sonst wird es vor lauter überraschendem Hakenschlagen möglicherweise etwas überfordernd.
Der finale Showdown im "Sommerhaus der Stars" bringt dem Siegerpaar Sam Dylan und Rafi Rachek 50.000 Euro mehr auf dem Konto ein. Doch das Finale sorgt vor allem durch Eskalationen und Handgreiflichkeiten für Gesprächsstoff. Zuschauer diskutieren: Haben wir alle Trash-TV etwa jahrelang falsch verstanden?