Seehofer: Union hätte Bundestagswahl auch mit Söder nicht gewonnen
Frankfurter Rundschau
Der ehemalige CSU-Vorsitzende Horst Seehofer ist der Meinung, die Union hätte auch mit Markus Söder die Bundestagswahl nicht gewonnen.
Berlin – Nach Einschätzung des ehemaligen CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer hätte die Union auch mit seinem Parteifreund Markus Söder als Kanzlerkandidat die Bundestagswahl 2021 verloren. „Ich halte die These, wenn Markus Söder Kanzlerkandidat gewesen wäre, dann wäre alles besser gelaufen, für nicht nachvollziehbar“, sagte Seehofer am Mittwoch dem Fernsehsender Bild über seinen Nachfolger auf dem CSU-Vorsitz.
Seehofers Ansicht nach sei eine Vernachlässigung der Sozialpolitik die Hauptursache für die Wahlniederlage der Union gewesen. „Wenn wir 1,4 Millionen Wähler an die SPD verlieren – wie ich glaube, aus sozialpolitischen Gründen: Rente, Miete, Familie – dann haben wir dieses Feld unzureichend bearbeitet.“
Der ehemalige CSU-Chef ist der Meinung, Söder wäre als Kanzlerkandidat ebenso „entblättert und durchleuchtet“ worden wie Armin Laschet (CDU) oder auch Annalena Baerbock (Grüne), meinte Seehofer, der als Bundesinnenminister noch geschäftsführend im Amt ist. Und gesteht ein: „Wir haben gemeinsam einen verkorksten Wahlkampf geführt. Das kann man nicht bestreiten.“