Umfrage-Wert steigt vor Bundestagswahl 2025 dramatisch an – „So noch nicht erlebt“
Frankfurter Rundschau
Der Wahlkampf zur Bundestagswahl 2025 spitzt sich zu. Doch laut neuester Umfrage steigt die Zahl der Nicht-Wähler dramatisch an – das gab es so noch nie.
Berlin – Der Wahlkampf zur Bundestagswahl 2025 läuft auf Hochtouren. Jüngste Prognosen deuten darauf hin, dass die Union aus CDU/CSU einen klaren Sieg einfahren wird. Auch die AfD könnte sich über ein historisch gutes Ergebnis freuen. Im Gegensatz dazu scheinen die Parteien der Ampel-Koalition laut aktuellen Umfragen abgestraft zu werden. Die SPD liegt nur noch auf dem dritten Platz, knapp vor den Grünen, während die FDP um den Einzug in den Bundestag bangen muss. Eine andere Zahl ist jedoch ebenso alarmierend: Der Anteil der Nicht-Wähler ist laut einer neuen Forsa-Umfrage um ein Viertel auf 28 Prozent gestiegen.
Forsa-Chef Manfred Güllner äußerte gegenüber der Bild, dass „das habe ich so noch nicht erlebt“. „Das ist untypisch und zeigt, wie verunsichert die Menschen sind, dass sie nicht mehr wissen, wen sie überhaupt noch wählen sollen“, fügte der Meinungsforscher hinzu. Normalerweise sinkt die Zahl der Nicht-Wähler kurz vor der Wahl, da die Parteien im Wahlkampf mehr Menschen überzeugen. In diesem Jahr zeigt sich jedoch ein gegenteiliger Trend.
Anfang Dezember lag der Anteil derjenigen, die bei der Bundestagswahl 2025 nicht wählen wollen oder noch unentschlossen sind, laut Forsa-Chef bei 22 Prozent. Nun, wenige Wochen vor der Wahl, ist dieser Wert dramatisch auf 28 Prozent gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von über einem Viertel. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2021 betrug die Zahl der Nicht-Wähler 23,4 Prozent.
Sollten am Wahltag, dem 23. Februar 2025, tatsächlich 28 Prozent der Wähler nicht zur Wahl gehen, wäre das ein äußerst schwaches Ergebnis. Seit 1949 gab es nur zweimal eine ähnlich niedrige Wahlbeteiligung: 2009 und 2013, als die Zahl der Nicht-Wähler bei 29,2 bzw. 28,5 Prozent lag. Sollte sich der Trend der letzten Wochen fortsetzen und die Verunsicherung weiter zunehmen, droht bei der Bundestagswahl 2025 eine historisch niedrige Wahlbeteiligung.
Manfred Güllner erklärte, dass insbesondere Bürgerinnen und Bürger aus der politischen Mitte Schwierigkeiten haben, eine Wahlentscheidung zu treffen. Laut Forsa-Chef gaben 33 Prozent der Befragten, die sich selbst zur politischen Mitte zählen, an, bei der Bundestagswahl 2025 ganz sicher nicht oder vielleicht nicht wählen zu gehen. Der Grund: „Das Spitzenpersonal überzeugt nicht“. An den politischen Rändern ist die Unsicherheit vor der Bundestagswahl deutlich geringer. Linksaußen und Rechtsaußen liegt die Zahl der Nicht-Wähler aktuell bei 18 bzw. 20 Prozent.