Schwer krank trotz Corona-Impfung: Acht Faktoren, die das Risiko eines Durchbruchs erhöhen
Frankfurter Rundschau
Ein schwerer Covid-Verlauf kann auch doppelt Geimpfte treffen. Forscher ermitteln acht Faktoren, die das Risiko für einen Impfdurchbruch begünstigen.
Maryland - Die Corona-Impfung schützt nicht zu 100 Prozent vor einer Infektion, das ist bereits bekannt. Aber sie senkt das Risiko zu erkranken und auch das Risiko eines schweren Verlaufs wird gemindert. Laut Robert Koch-Institut (RKI) schützen die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pifzer, Moderna und Astrazeneca zu 90 Prozent vor einem schweren Verlauf nach einer Infektion mit der Delta-Variante. Die Omikron-Variante macht eine Booster-Impfung unabdingbar, denn der Impfschutz der ersten beiden Immunisierungen ist bei dieser Mutante nicht mehr in so hohem Maß gegeben. Genaue Zahlen zum Impfschutz gegen schwere Verläufe liegen beim RKI noch keine vor.
Ungeimpfte oder nicht vollständig Geimpfte haben folglich ein höheres Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Mit einer Studie, an der mehr als 1,2 Millionen Menschen teilnahmen, fanden Fachleute nun heraus, dass es weitere Faktoren gibt, die dieses Risiko erhöhen – auch für doppelt Geimpfte.
Das Center of Desease Control and Prevention (CDC) in den USA hat die Studie auf seiner Webseite veröffentlicht. Forschende in Maryland untersuchten mithilfe einer Datenbank insgesamt 1.228.664 Personen über 18, die sich zwischen Dezember 2020 und Oktober 2021 vollständig gegen das Coronavirus impfen ließen. Als vollständig geimpft definierten die Fachleute die Personen, die entweder doppelt mit einem mRNA-Impfstoff oder einfach mit Johnson & Johnson immunisiert wurden.
Von den vollständig Geimpften infizierten sich 2246 trotz Impfung mit dem Virus. Im Vergleich wären das nur 18 von 10.000 Personen. Insgesamt 327 der Erkrankten wurden ins Krankenhaus eingeliefert, 189 mit einem schweren Covid-19-Verlauf. 36 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Doch weshalb erkrankten einige derart schwer?
Als einen wichtigen Faktor konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schnell das Alter ausmachen. Schwere Verläufe waren bei Personen über 65 Jahren deutlich häufiger. Auch bestimmte Erkrankungen erhöhten das Risiko. Menschen mit verminderter Immunabwehr (Immunsuppression) aufgrund von Krankheit oder Medikamenten, mit Lungenerkrankung, Lebererkrankung, chronischen Nierenerkrankungen, Herzerkrankungen, neurologischen Erkrankungen sowie Diabetes waren anfälliger für schwere Corona-Verläufe. Alle Faktoren im Überblick: