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Schützt eine Corona-Impfung vor Long Covid?
n-tv
Viele Menschen leiden noch Wochen oder Monate an den Spätfolgen einer Corona-Infektion. Doch es zeigt sich: Impfungen helfen auch hier und können das Risiko von Long Covid einer neuen Studie zufolge deutlich senken.
Viel weiß man noch nicht darüber, warum manche Menschen auch nach einer überstandenen Corona-Infektion am sogenannten Long Covid oder auch Post-Covid-Syndrom leiden. In Verdacht stehen Entzündungs- oder Autoimmunreaktionen, die langwierige Erkrankung zu verursachen. Was aber immer deutlicher wird: Der Anteil der Patientinnen und Patienten mit Post Covid unter den schwereren Verläufen ist nicht zu unterschätzen. Laut einer Studie der Fachzeitschrift "Journal of Medical Virology" haben über 50 Prozent der Personen, die im Krankenhaus behandelt wurden, auch noch mehr als zwei Monate nach der akuten Erkrankung Symptome. Bei den leichteren Verläufen, die nicht im Krankenhaus landen, sind etwa 10 Prozent der vormals Infizierten betroffen, wie eine Studie der Fachzeitschrift "Nature" im März 2021 zeigte. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der ganzen Welt arbeiten daran, die Ursachen und Entstehung der Krankheit besser zu verstehen und Therapien zu entwickeln.
Die gute Nachricht: Impfungen scheinen nicht nur vor einem schweren Krankheitsverlauf, sondern auch sehr effektiv vor langfristigen Folgen einer Erkrankung zu schützen. Dies zumindest legt die noch nicht qualitätsgesicherte, aber sehr umfassende Arbeit eines israelischen Forschungsteams um den Wissenschaftler Paul Kuodi von der Bar-Illan-Universität nahe. Die Forschenden haben über 3000 Personen, die zwischen März 2020 und November 2021 auf das Coronavirus getestet wurden, nach den typischen Long-Covid-Symptomen wie etwa Kopfschmerzen, Müdigkeit, Atemnot oder Muskelschmerzen befragt und bei der Auswertung der Daten auch deren Impfstatus berücksichtigt.
Sie haben sich bei ihrer Studie dabei auf die häufigsten Symptome konzentriert, wenngleich einige Studien eine größere Anzahl von Symptomen annehmen. Es zeigte sich: Infizierte Personen, die zuvor zweimal gegen das Virus geimpft worden waren, berichteten zu zwischen 50 und 85 Prozent seltener über die jeweiligen Symptome. Die Studie bestätigt damit, was britische Forschende um Michela Antonelli vom King's College im September 2021 berichtet hatten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten festgestellt, dass Long-Covid-Symptome nach einer zweifachen Impfung zu über 50 Prozent seltener auftreten.