
Schöner als Sandra Bullock scheitert niemand
n-tv
Sandra Bullock spielt einmal mehr gegen ihr Image an, die deutsche Regisseurin Nora Fingscheidt dreht zum ersten Mal englischsprachig und viele Kritiken fallen gemischt aus. Doch schöner als "The Unforgivable" kann ein Film nicht scheitern.
Ruth Slater (Sandra Bullock) kommt nach 20 Jahren Gefängnis frei. Die Welt draußen ist ihr fremd geworden. Bewährungshelfer, Notunterkunft, misstrauische Blicke. Das System hat Ruth gefressen, verdaut und wieder ausgespuckt. Der Kampf zurück ins soziale Geflecht der Gesellschaft wird ihr nicht leicht gemacht. Ihr einziger Lichtblick ist der Gedanke an ihre kleine Schwester, die irgendwo bei einer Pflegefamilie lebt. Doch auch dieser Kontakt - und einzige Rettungsanker aus ihrer Vergangenheit - wird ihr verboten.
Das Filmdrama "The Unforgivable", erster englischsprachiger Film der "Systemsprenger"-Regisseurin und Drehbuchautorin Nora Fingscheidt, will vieles sein: Familiengeschichte, Milieustudie, Sozial- und Gesellschaftskritik. Vielleicht zu viel? Das zumindest spiegeln die weltweit gemischten Kritiken wider. Zwar wird im Konsens die herausragende Leistung von Oscarpreisträgerin Sandra Bullock gelobt, doch vielen Kritikern mutet die Geschichte um Ruth Slater zu schwermütig, zu konstruiert und zu düster an. In "The Unforgivable" scheint alles zum Scheitern verurteilt. Aber ist der Film deswegen gleich schlecht?

Parlamentswahlen stehen an. Ein klarer Sieger zeichnet sich ab. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Rechtsextremisten setzen eine Terrorwelle in Gang, die Opfer fordert und Ängste schürt. Politische Machtspiele, dunkle Geheimnisse - und zwei Polizisten mittendrin: Das ist ein brandaktueller Politthriller aus Norwegen.