
"Russland bringt das sowjetische System des Terrors in die Ukraine zurück"
n-tv
Maksym Butkevych ist einer der bekanntesten Menschenrechtsaktivisten der Ukraine. Er arbeitete als Journalist und engagiert sich für die Rechte Geflüchteter und den Schutz von Minderheiten. An der Gründung des unabhängigen ukrainischen Radiosenders Hromadske und der NGO ZMINA war er beteiligt. Nach Beginn der russischen Großinvasion im Februar 2022 trat er als Freiwilliger in die Armee ein und geriet wenige Monate später in russische Kriegsgefangenschaft. Am 13. März 2023 wurde er in einem Scheinprozess zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Noch während seiner Zeit in Haft erschien das Buch "Am richtigen Platz: Ein ukrainischer Friedensaktivist im Krieg" mit Texten von und über Butkevych. Mitte Oktober 2024 kam er im Rahmen eines Gefangenenaustauschs frei. Mit ntv.de sprach Butkevych über seine Erlebnisse.
ntv.de: Herr Butkevych, im vergangenen Oktober kamen sie durch einen Austausch aus russischer Gefangenschaft frei. Wie haben Sie die vergangenen Monate verbracht?
Maksym Butkevych: In den ersten vier Wochen habe ich ein Rehabilitationsprogramm absolviert. Viele Männer, die mit mir freikamen, wurden schwer gefoltert und leiden unter posttraumatischen Belastungsstörungen. Auch ich kämpfe noch mit den Folgen der Haft und befinde mich weiter in Behandlung. Es ist ein langwieriger Prozess. Mittlerweile kümmere ich mich aber auch wieder um meine Menschenrechtsarbeit. Dabei setze ich mich für ukrainische Soldaten und Zivilisten ein, die sich in russischer Gefangenschaft befinden.