
Russisches Gericht spricht Aktivistin frei
n-tv
Drei Jahre lang kämpft die Künstlerin und LGBTIQ-Aktivistin Julia Zwetkowa in Russland gegen die Einweisung in ein Arbeitslager. Die Anklage wirft ihr Pornografie vor, weil sie weibliche Geschlechtsteile gemalt hatte. Nun gewinnt die 29-Jährige vor Gericht.
Die russische Künstlerin Julia Zwetkowa ist nach eigenen Angaben von einem Gericht im Osten des Landes vom Vorwurf der Verbreitung von Pornografie freigesprochen worden. "Ein seit drei Jahren dauernder Prozess ist mit einem Sieg der Verteidigung zu Ende gegangen", teilte die 29-Jährige bei Telegram mit. Zugleich schränkte sie ein: "Es ist klar, dass das noch nicht endgültig ist." Die Staatsanwaltschaft habe zehn Tage Zeit, Berufung gegen das Urteil des Gerichts in Komsomolsk am Amur einzulegen.
Die Anklage hatte drei Jahre und zwei Monate Straflager beantragt, weil die Künstlerin und Aktivistin weibliche Geschlechtsteile gemalt hatte. Zwetkowa, die nach eigenen Angaben schon ihre Tasche für das Gefängnis dabei hatte, zeigte sich auf einem Foto mit ihrem Anwalt in der Großstadt im fernen Osten Russlands. "Ein Super Team", schrieb sie dazu. Weitere Kommentare gebe es nicht, hieß es nach dem unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehaltenen Verfahren. Maximal drohten der Feministin in dem von internationalen Menschenrechtsorganisationen als Justizwillkür kritisierten Strafverfahren bis zu sechs Jahre Haft.
Die bekannte Aktivistin kassiert in Russland seit Jahren Geldstrafen, weil sie etwa gleichgeschlechtliche Paare mit Regenbogen-Motiven malt. Und sie erhält massenhaft Morddrohungen, wie sie vor Prozessauftakt sagte. Ihre Zeichnungen sieht Zwetkowa - wie auch viele Kunstexperten, die auf Gemälde großer Meister von nackten Frauen in den Museen der Welt verweisen - nicht als Pornografie.

Ein Streit zwischen einem Vater und seinen zwei Söhnen gerät an einem Bahnhof außer Kontrolle. Erst schubsen und schlagen die zwei Teenager den 41-Jährigen, dann zücken sie Messer und stechen mehrmals auf ihn ein. Sie flüchten und lassen ihn schwer verletzt zurück. Zwei Tage später werden sie gefasst.