Russische Schulen feiern pädophilen Mörder als Helden
n-tv
Jahrelang missbraucht Nikita Semjanow minderjährige Mädchen. 2021 tötet der Russe seinen Schwiegervater und wird zu langer Haft verurteilt. Schon ein Jahr später kommt der Mörder frei. Heute tritt er in Schulen vor Kindern als "Held der Spezialoperation" auf.
Immer wieder sorgen haarsträubende Geschichten über die für ihren Einsatz in der Ukraine begnadigten Schwerverbrecher für Aufregung in Russland. Der Fall Nikita Semjanows ist keine Ausnahme. Der Mann, dem mehrere Frauen sexuellen Missbrauch von Kindern vorwerfen, wurde 2022 wegen Mordes an seinem Schwiegervater zu neun Jahren Strafkolonie verurteilt. Nur ein Jahr später wurde er von Kremlchef Wladimir Putin begnadigt und in die Ukraine geschickt. Inzwischen ist Semjanow zurück in seiner Heimat Nowosibirsk - dort tritt er in Schulen als "Ehrengast" auf und betreibt Propaganda für die "Spezialoperation".
Über die Rückkehr Semjanows schrieb seine Ex-Frau Polina auf vk.com, dem russischen Facebook-Pendant. Russische Medien berichteten daraufhin unter Berufung auf die Frau sowie mehrere Bekannten des Paars über den Fall.
Demnach tötete Semjanow 2021 in einem Streit seinen Schwiegervater. Er habe ihren Vater zuerst gewürgt, schrieb Polina Semjanowa in ihrem Post. Als dieser keine Lebenszeichen mehr vor sich gegeben habe, habe Semjanow dem älteren Mann eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt und den Hals mit einem Draht umwickelt, um sicherzugehen, dass dieser tot sei. Die Leiche habe er im Fundament seines Hauses vergraben. "Während mein Vater als vermisst galt, lebte Nikita Semjanow ruhig in dem Haus, in dessen Fundament mein Vater vergraben wurde, beteiligte sich sogar an seiner Suche und sprach meiner Familie sein Beileid aus", schrieb Semjanowa in ihrem Post.