Russische Kriegsgegnerin flieht aus Hausarrest
n-tv
Ihr viel beachteter Protest im russischen Staatsfernsehen könnte der Kriegsgegnerin Marina Owsjannikowa bis zu zehn Jahre Haft einbringen. Noch vor Prozessbeginn flieht sie aus dem Hausarrest und verlangt stattdessen eine Fußfessel für Kremlchef Putin.
Die wegen ihrer Kritik an Russlands Krieg gegen die Ukraine bekannt gewordene frühere russische Fernsehredakteurin Marina Owsjannikowa ist nach eigenen Angaben aus dem Hausarrest geflohen. Die 44-Jährige schrieb im Nachrichtendienst Telegram: "Ich betrachte mich als völlig unschuldig und da unser Staat sich weigert, sich an seine eigenen Gesetze zu halten, weigere ich mich seit dem 30. September 2022, mich an die mir auferlegte Zwangsmaßnahme in Form von Hausarrest zu halten, und ich entlasse mich selbst aus diesem."
Der Hausarrest war nach früheren Angaben zunächst bis zum kommenden Sonntag angesetzt worden. Owsjannikowa steht inzwischen auf einer Fahndungsliste. Der Arrest ist Teil eines Strafverfahrens, in dem sie wegen der Verbreitung von angeblichen Falschinformationen über die russischen Streitkräfte angeklagt ist. Dabei drohen ihr der Agentur Interfax zufolge zwischen fünf und zehn Jahren Haft. Die frühere Journalistin machte zunächst keine Angaben zu ihrem Aufenthaltsort.
Die bis dahin als linientreu geltende Mitarbeiterin des Ersten Kanals des russischen Staatsfernsehens hatte Mitte März in einer Nachrichtensendung ein Anti-Kriegs-Plakat in die Kamera gehalten. Danach hielt sie sich einige Monate im Ausland auf und arbeitete zeitweilig für die deutsche Zeitung "Die Welt". Mitte Juli protestierte sie in Sichtweite des Kremls erneut gegen den Krieg. In der Zeit ihres Hausarrests hätten die Ermittler unter Berufung auf Verteidigungsminister Sergej Schoigu und seinen Sprecher Igor Konaschenkow versucht so zu tun, als sei im Krieg in der Ukraine kein einziges Kind gestorben, schrieb Owsjannikowa nun. "Wir alle wissen, dass diese beiden Herren nicht einen einzigen Tag an der Front waren und keine Ahnung von der Zahl der zivilen Opfer haben."
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.