Prinz Reuß schildert Werdegang - "Lehne Gewalt natürlich ab"
n-tv
Prinz Reuß - mutmaßlicher Kopf einer Gruppe von "Reichsbürger"-Umstürzlern - lässt sich erstmals vor Gericht ein. In seiner Aussage geht es noch nicht um die Vorwürfe. Dafür berichtet er von seiner Familie, Anfeindungen in der Schule und seinen Bemühungen um Restituierung der Familiengüter in Thüringen.
Heinrich XIII. Prinz Reuß soll einer der Rädelsführer einer mutmaßlichen "Reichsbürger"-Gruppe gewesen sein - nun hat er erstmals vor Gericht ausgesagt. Am elften Verhandlungstag im Prozess um ihn und acht weitere Angeklagte erklärte der Frankfurter Immobilienhändler, er sei strikter Gegner von Gewalt. "Natürlich lehne ich Gewalt ab - aber die Anklage versucht mir das Gegenteil zu unterstellen", sagte er.
Im dunkelblauen Anzug nahm der 72-Jährige in der Mitte des Gerichtssaals Platz. Sein Anwalt Roman von Alvensleben wies noch vor Beginn der Einlassung auf die besondere Situation hin - Reuß' Familie war anwesend. Vor Verhandlungsbeginn durfte der Angeklagte auch seine Tochter begrüßen. Er bückte sich an der Glasscheibe zum Zuschauer- und Presseraum zu ihr hinunter. Wieder am Platz wischte er sich Tränen aus dem Gesicht. Auch seine Ex-Frau schaute zu. Sie saß neben der Tochter.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.