"Pik As" wird saniert: Unterbringung "verstopftes System"
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Die Hamburger Notunterkunft "Pik As" wird grundsaniert. Die Obdachlosen sollen künftig in Zwei- und Dreibettzimmern schlafen. Damit sind aber nicht alle Probleme gelöst.
Hamburg (dpa/lno) - Die Zahl der Wohnungslosen in Hamburg steigt. Aktuell haben nach Zahlen der Sozialbehörde mehr als 45 000 Menschen keine eigene Wohnung. Knapp 6000 von ihnen befinden sich in den Notunterkünften und Erstaufnahmen für Asylbewerber. Die 1913 gegründete Obdachlosen-Unterkunft "Pik As" im Stadtteil Neustadt wird nun kernsaniert. Am Donnerstag soll der erste Spatenstich gefeiert werden. Künftig soll es in der Einrichtung mehr Zwei- und Dreibettzimmer geben. Die Gesamtzahl von 330 Betten soll erhalten bleiben, wie die Pressesprecherin des städtischen Unternehmens Fördern & Wohnen, Susanne Schwendtke, der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Es ist enorm herausfordernd, neue Standorte zu finden oder zu erweitern."
Das liege auch an der hohen Zahl ankommender Schutzsuchender bei einem gleichzeitig engen Wohnungsmarkt in Hamburg. Dieses Problem wirke sich auf die Notunterkünfte aus. Wenn Wohnungslose mit einer Berechtigung auf eine Unterkunft keinen Platz bekommen, würden sie in den Notunterkünften untergebracht. Diese Vorfälle zeigten, "wie verstopft das System ist", meinte der Geschäftsführer des Straßenmagazins "Hinz & Kunzt", Jörn Sturm. Zudem gingen viele Obdachlose nicht in die Unterkünfte, da die Straße eine bessere Alternative für sie sei. In den zu großen Schlafsälen gebe es keine Ruhe zum Schlafen.
Die umfassende Sanierung des "Pik As" mit der Einrichtung kleinerer Zimmer sieht Sturm deswegen als einen Schritt in die richtige Richtung. "Die Angebote müssen eine Verbesserung für die Obdachlosen und keine Verschlechterung sein", betonte er. Er warnte aber davor, Jüngere und Ältere gemeinsam unterzubringen, da dies zu Konflikten führen würde.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.