Parken in Frankfurt: „Die Befürchtungen haben sich bestätigt“
Frankfurter Rundschau
Die Stadt weitet die Parkraumbewirtschaftung aus, wonach für jedes Auto ein Ticket oder ein Parkausweis nötig wird. Doch an dem Konzept gibt es viel Kritik.
Frankfurt – Die Zahl der Quartiere in Frankfurt wächst, in denen Autos an Wochentagen tagsüber nur noch mit einem Ticket oder einem Bewohnerparkausweis abgestellt werden dürfen. Bis November 2021 will die Stadt den Bezirk 22, der die Straßen zwischen Friedberger und Eckenheimer Landstraße sowie zwischen Glauburgstraße und Anlagenring umfasst, einrichten. Danach folgt der 24er, der sich im Osten bis zur Berger Straße anschließt. Bis 2025 soll es stadtweit 42 Zonen geben. Doch viele Menschen lehnen das Konzept ab.
Einer von ihnen ist Kfz-Meister Peter Otter, der in Bornheim lebt und arbeitet. Seine Werkstatt liegt in Zone 41, einer der vier, in denen die Stadt Anfang vergangenen Jahres die Parkraumbewirtschaftung, mit der vor allem Pendler:innen verdrängt werden sollen, begonnen hat. Im Februar 2020 hatte er im Bornheimer Ortsbeirat 4 seine Sorge geäußert, dass das Konzept sein Geschäft extrem beeinflussen werde. Seine Befürchtungen hätten sich bestätigt, sagt er jetzt. Die Parkregelung sei eine „enorme Belastung für die Gewerbetreibenden“.
Seine Mitarbeiter wohnten nicht in Frankfurt, so Otter. Die lange Anfahrt mit dem ÖPNV sei ihnen zeitlich nicht zuzumuten, täglich ein Parkticket zu kaufen ebenso wenig. Also stellen sie ihre Autos auf dem kleinen Hof in der Enkheimer Straße ab, der eigentlich für die Fahrzeuge der Kundinnen und Kunden gedacht ist. Diese müsse er nun auffordern, ihre Wagen schneller abzuholen, sagt der Kfz-Meister, „was meist nicht geht, da die ja arbeiten müssen“. Viel Zeit gehe deshalb fürs Rangieren drauf. Auch für ihn als Anwohner brächte die Regelung kaum Vorteile. Denn nach wie vor gebe es zu wenig Parkplätze, „die waren nicht von Pendlern belegt“. In Frankfurt sollen jedoch auch die Parkgebühren für Anwohnerinnen und Anwohner steigen – und damit den realen Kosten angepasst werden.