
Opferbeauftragte: Belastungen für Betroffene reduzieren
n-tv
6 Tote, mehr als 300 Verletzte - der Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist noch immer unfassbar. Der parlamentarische Untersuchungsausschuss nähert sich dem zunächst aus Opfersicht.
Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Landesopferbeauftragte Gabriele Theren kritisiert, dass Betroffene des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt verschiedenen Institutionen immer wieder ihre Erlebnisse schildern müssten. Die Belastung der Betroffenen könne reduziert werden, wenn unter Einhaltung des Datenschutzes Angaben einmal erfasst und potenziellen Hilfestellern zur Verfügung gestellt werden könnten, sagte Theren im parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Magdeburg. "Das wäre bei diesen Mengen wirklich sehr, sehr wichtig."
Laut der Landesopferbeauftragten liegt die Zahl der erfassten Betroffenen aktuell bei 1.650. Das seien Zahlen, die die Polizei registriert habe, orientiert an der Definition des Bundeskriminalamts, sodass auch Zeugen enthalten sein können. Theren sprach von einem "Zahlen-Wirrwarr". Es werde mit Excel-Tabellen gearbeitet und aufwendig händisch abgeglichen.
Der Untersuchungsausschuss hatte die Landesopferbeauftragte geladen als Fürsprecherin und Stimme der Opfer. Die Ausschussvorsitzende Karin Tschernich-Weiske sagte, man wolle Opfer nicht selbst einladen, um mögliche Retraumatisierungen zu vermeiden.