Olympia in China: Reporter ohne Grenzen warnt vor Spielen in Peking
Frankfurter Rundschau
Mehr als 127 Medienschaffenden sitzen in China im Gefängnis. Vor Olympia in Peking warnen Reporter ohne Grenzen Medienvertreter:innen vor Überwachung.
Peking/Berlin – China wird die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking ausrichten. Im Vorfeld der Veranstaltung (4. bis 20. Februar 2022) fordert „Reporter ohne Grenzen“ (RSF) ausländische Medienvertreter:innen auf, sich vor und während der Spiele vor Überwachungs- oder Einmischungsversuchen seitens des Regimes zu schützen. So rät der RSF in der Erklärung von Montag (29.11.2021) dazu, keine Anwendungen herunterzuladen, welche es den chinesischen Behörden ermöglichen könnten, Medien zu überwachen.
Darüber hinaus sollten alle Medien oder sozialen Netzwerke jegliche Art von redaktioneller Einmischung und Druck seitens des Regimes öffentlich machen, anprangern und kritisch über Pekings Angriffe auf die Pressefreiheit berichten. Olympia 2022 in Peking sei „ein hochpolitisches Sportevent in einer kommunistischen Diktatur“, betonte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr: „Olympia bietet Präsident Xi Jinping eine wunderbare Gelegenheit, sein Image aufzupolieren und zu versuchen, über seine katastrophale Menschenrechtsbilanz hinwegzutäuschen – auch und gerade in Bezug auf Presse- und Informationsfreiheit.“
Über dieses Großevent zu berichten, sei zwar legitim, jedoch müssten sich Medien vor Manipulationsversuchen des Regimes in acht nehmen und ihre Mitarbeiter:innen vor Überwachung und Druck schützen, ergänzte Mihr: „Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist gefordert: Er muss öffentlich und deutlich die Einhaltung von Pressefreiheit und Menschenrechten einfordern.“