Nancy Faeser in Hanau: 3,4 Millionen Euro für ein besonderes Projekt
Frankfurter Rundschau
Bundesinnenministerin Nancy Faeser übergibt Zuwendungsbescheid für Demokratie-Zentrum in Hanau.
Hanau – Nach dem Blitzlichtgewitter und den vielen Fragen der Angehörigen ist es ein Moment der Ruhe für Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Zusammen mit Oberbürgermeister Claus Kaminsky betritt sie den Magistratssaal im Neustädter Rathaus.
Im Gepäck hat die SPD-Politikerin den Zuwendungsbescheid für das „Zentrum für Demokratie und Vielfalt“ (ZDV), das bis 2026 in einer ehemaligen Bank-Filiale am Kanaltorplatz – genau zwischen den beiden Tatorten – entstehen soll. 3,4 Millionen Euro umfasst die Förderung. Die Übergabe an jenem dritten Jahrestag markiert das Ende des Antragsverfahrens.
Nach den rassistischen Anschlägen vom 19. Februar 2020 hatten der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, das ZDV in Hanau zu gründen. Es wurde vom Bund als eines von bundesweit 18 „Vordenker“-Vorhaben als „Nationales Projekt des Städtebaus 2022“ ausgewählt.
„Wir begrüßen das Engagement der Stadt Hanau ausdrücklich“, so Faeser. Es sei ein wichtiges Puzzleteil, um gegen Hass, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit vorzugehen.
Am 19. Februar 2020 habe der Landtag seine Sitzung ausgesetzt. Auch sie, damals noch SPD-Fraktionsvorsitzende, habe sich auf den Weg nach Hanau gemacht. „Ich werde die Besuche an den beiden Tatorten nie vergessen. Genauso wenig wie den Besuch bei Familie Kurtovic eine Woche nach dem Attentat“. „Das“, so Faeser, „verbindet uns bis heute.“